VORTRAG zur kurdischen FRAUENBEWEGUNG „Jin Jiyan Azadi“ im CAFÉ international

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen kurdischen Freundschaftsverein Landshut e.V. findet am 7. März zum Internationalen Frauentag unter dem Motto „Jin Jiyan Azadi“  um 18 Uhr eine Veranstaltung zur Situation der Frauen in der kurdischen Selbstverwaltungszone Rojava (Nord-Ost-Syrien) im Café international statt.

Der Slogan Jin Jiyan Azadi  (Frau, Leben, Freiheit) ist ein politischer  Slogan aus der kurdischen Arbeiterbewegung, der darauf abzielt, die Bedeutung von Frauen hervorzuheben. Während der Proteste nach dem Tod von  Jina Mahsa Amini im Iran wurde der Slogan von Demonstrierenden weltweit verwendet, sowohl in der ursprünglichen kurdischen Form als auch in anderen Sprachen.

Eine Vertreterin der Jineolojî-Akademie berichtet über die Gleichstellung und Emanzipation der Frau als Zentrum der kurdischen Selbstverwaltung in Rojava. Jineologie bedeutet die „Wissenschaft der Frauen“, auch bekannt als Kurdischer Feminismus. Es ist auch einer der politischen Grundsätze in der kurdischen Selbstverwaltung in Nord-Ost Syrien. Die Selbstverwaltung entstand ab 2012 infolge des Bürgerkrieges in Syrien.  Sie findet weltweit Interesse aufgrund der funktionierenden direkten Demokratie und den dort allgemeingültigen pluralistischen Prinzipien, die für die Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Ethnie, Religion oder Geschlecht Sorge tragen. Seit 2016 wird die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien von der Türkei angegriffen und teilweise besetzt. Die Besatzung führte zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen. Zehn Jahre nach dem Sieg über den IS ist die kurdische Region und damit auch die kurdische Frauenbefreiung wieder in Gefahr. Denn für die Kurden ist der Krieg in Syrien nicht vorbei. Fast jeden Tag gibt es Meldungen von Bombardements und Angriffen auf Dörfer- und Kleinstädte in der kurdischen autonomen Selbstverwaltung. Nur wenige glauben daran, dass es im Nord-Osten Syriens eine friedliche Lösung gibt.

Die Veranstaltung ist zweisprachig in kurmancî und deutsch, der Eintritt ist frei.

Foto:
Café international

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